Christian Scholz und Urs Engeler (Hrsg.)

Fümms bö wö tää zää Uu. Stimmen und Klänge der Lautpoesie





Über dieses Buch:
Lautpoesie: der Laut als Material der Poesie wird zu ihrem Inhalt. Wenn es sich bei der Lautpoesie aber nur gerade um sinnfreies Klingen drehen würde, wäre das allein wohl nicht weiter interessant. Nur klingen, ohne etwas zu sagen, ist denn auch nicht Sache dieses Buches, und das Versammeln der schönsten und interessantesten Lautgedichte von Velimir Chlebnikow, Hugo Ball und Kurt Schwitters bis zu Ernst Jandl, Gerhard Rühm, Carlfriedrich Claus und 100 weiterer Künstlern nicht sein einziges Ziel. Zu fast jedem der Lautgedichte ist ein weiterer Text - Manifeste, Briefe, Reflexionen, Anekdoten - gesellt, der seine Sinn- und Geistesart vermittelt und aspektiert. So entsteht ein differenziertes Bild der vielen Gründe, die Menschen dazu anstiften, Bedeutung jenseits von Semantik und Grammatik in Lautfolgen zu suchen und zu finden. Eine weitere Besonderheit dieser einmaligen Anthologie sind die zahlreichen Beispiele jenseits einer Lautpoesie als Programm der Moderne: Kinderverse, Geheimsprachen, Zaubersprüche, Glossolalien und Tiersprachen sind ebenso berücksichtigt wie Beispiele zum Sprachlaut in der Musik und in der bildenden Kunst. Und um die Sache in der Form einer CD nicht nur rund, sondern auch tönend zu machen, stellt dieses Buch die wichtigsten der zeitgenössischen neuen Lautpoeten mit eigens für diese Publikation geschaffenen Werken vor. Zu hören sind Jaap Blonk, Brenda Hutchinson, Fatima Miranda, Phil Minton, David Moss und 12 weitere Künstler.

Pressestimmen zum Buch
Presseartikel zum Buch

Rolf Michaelis lobte: «Das ideale Hörbuch: Stiller Knaller für Aug' und Ohr. Der üppig gedruckte Halbtausend-Seiten-Band will gesehen, gelesen werden. Doch wie hört sich das an: "br sr kr z k rkft"? Jeder Leser wird sich solche Verse anders zurechtkauen. Hätte Nietzsche doch 1885 schon eine CD besingen, besummen können: "Buatschleli batscheli / bim bim bim!" Von Jesus bis Jandl sind alle beisammen, die sich dem Klang der Sprache anvertrauen.»

Ein wichtiger Teil dieses Buches ist zudem die wohl vollständigste Biblio-, Disco- und Filmographie zur Lautpoesie, beruhend auf der Sammlung des Herausgebers Christian Scholz, die ihres Umfangs wegen nicht in gedruckter Form, sondern hier als Online-Publikation frei verfügbar gemacht wird.


Bibliographische Angaben:
Hardcover, 15 x 20 cm, Fadenheftung, 448 Seiten
CD-Audio 57 Minuten
Euro 48.- / sFr 80.-
ISBN 978-3-9521258-8-5
Dezember 2002