Felix Philipp Ingold

Wortnahme
Jüngste und frühere Gedichte





Über dieses Buch:

Mit «Wortnahme» liegt von Felix Philipp Ingold eine große Gedichtsammlung vor, die nicht nur die Sprachkunst dieses Autors in ihrer aktuellen Ausprägung dokumentiert, sondern auch Einsicht gewährt in deren thematische und formale Entfaltung über einen größeren Zeitraum hin.
Zur einen Hälfte bringt der Band neue Gedichte aus den vergangenen drei Jahren (also seit dem letzten, viel beachteten Lyrikbuch «Jeder Zeit andere Gedichte», 2002); zur anderen Hälfte versammelt er – in zur Chronologie umgekehrter Abfolge – dichterische Arbeiten unterschiedlichster Art, die bis in die frühen achtziger Jahre zurückreichen und deren Erstdrucke nun aus der Verstreuung neu «verbucht» werden. «Wortnahme» macht so frühere Texte von Ingold im Umfeld seiner jüngsten Versuche noch einmal – anders – lesbar.
Diese Retrospektive eröffnet auch erstmals den Einblick in Ingolds ebenso konsequente wie vielfältige Arbeit am Wort, sie lässt thematische und formale Konstanten, aber auch Bruchstellen, Verzweigungen, Varianten erkennen. Das Buch gibt einer dichterischen Rhetorik Raum, die besonders kunstvoll mit Figuren wie dem Paradox, dem Gleichklang, der doppelten Verneinung und der kühnen Metapher operiert. Eindrücklich ist die Vielzahl der von Ingold erprobten, oft auch strapazierten und eben dadurch produktiv fortentwickelten Gedicht- und Strophenformen – sie reichen vom anagrammatisch vertrackten Ein- oder Dreizeiler über die komplex gereimte fünfzeilige Strophe bis hin zum Sonett und zum mehrteiligen Langgedicht.
Formaler Reichtum und handwerkliche Strenge verbinden sich in Ingolds Dichtung mit weitläufigen literarischen Reminiszenzen, mit bisweilen ironisch unterlegten Motiven aus mythologischen, biblischen oder philosophischen Zusammenhängen, aber auch mit immer wieder neuen Einsichten, wie sie durch massenmediale News, durch Klatschberichte und Werbespots vermittelt werden, hin und wieder auch durch die eigene Lebenserfahrung, deren Wahrhaftigkeit von kleinen alltäglichen Wahrnehmungen weit stärker geprägt ist als von irgendwelchen großen Wahrheiten.
Felix Philipp Ingold lebt heute als Schriftsteller wechselweise in Romainmôtier und Zürich; zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören die Essaybände «Der große Bruch» und «Im Namen des Autors» sowie die Gedichtbücher «Auf den Tag genaue Gedichte» und «Jeder Zeit neue Gedichte». Ingold erhielt u. a. den Petrarca-Preis für literarische Übersetzung, den Manuskripte-Preis des Landes Steiermark, den Grossen Berner Literaturpreis und den Ernst-Jandl-Preis der Republik Österreich.


Pressestimmen zu Felix Philipp Ingold


Bibliographische Angaben:
Felix Philipp Ingold
Wortnahme
Jüngste und frühere Gedichte
ISBN 978-3-905591-97-2
Gebunden, Leinen, 2 Lesebändchen, Schutzumschlag
19,5 x 15 cm, 544 Seiten
Euro 34.- / sFr. 57.-
Mai 2005






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