Pressestimmen zu Harry Mathews





Zu «Mein Leben als CIA»:

Agenten sind gutaussehend, haben keinen richtigen Beruf, begegnen den schönsten Frauen, verkehren in den besten Kreisen, fahren die tollsten Autos, leben in den Metropolen der Welt. Als der amerikanische Schriftsteller Harry Mathews Anfang der 1970er Jahre in Paris lebte, war er besonders gutaussehend, schrieb wenig, war neben Georges Perec und Italo Calvino Mitglied von «Oulipo», der wichtigsten französischen Literaturbewegung nach dem 2. Weltkrieg, blickte auf eine Ehe mit Niki de Saint Phalle zurück, fuhr ab und zu in den herrlichen französischen Wagen jener Zeit. Was also lag näher, ihn für einen Agenten des CIA zu halten? […] Mathews im Gespräch: «Geheimdienste bestehen auch nur aus Menschen. Was die denken, zu welchen Einschätzungen, welchen taktischen Entscheidungen sie kommen, lässt sich nicht nachvollziehen. Ich habe das in meinem Buch auch nicht versucht. Es geht darin allein um die Fakten, nicht um Erklärungen.» Wenn es nur um Fakten geht, warum wird das Buch dann als «Roman» verkauft? […] Eine Vorgehensweise von Oulipo, der «Werkstatt für potentielle Literatur», war, Texte nach selbstgesetzten Regeln zu schreiben. Folgt «Mein Leben als CIA» einer oulipotischen Aufgabenstellung? Etwa: Schreibe einen Roman, in dem alle Versatzstücke einer Agentengeschichte vorkommen, doch ganz anders als gewohnt? Mathews weicht einer Antwort aus: «Alles in dem Buch ist wahr. Alles ist so geschehen.» (Thomas Böhm, StadtRevue, Köln)


Am Ende der abwechslungsreichen und erhellenden Lektüre von «Mein Leben als CIA» wird man einen Verdacht nicht los, den bereits die amerikanischen Rezensenten des Buches äußerten. Daß die Lebendigkeit des Romans der Tatsache geschuldet ist, daß Mathews tatsächlich bei der CIA war. (Thomas Böhm, Deutschlandfunk / Büchermarkt)


Mathews Spiel mit dem Bedürfnis des Lesers, Sinn zu machen und dafür notfalls auch um zwei oder drei Ecken zu denken, ist mindestens so elegant wie seine Prosa. (Wieland Freund, Die Welt)


Dieser neue Roman ist ein köstliches Vexierspiel und verdient eine große Leserschaft, weil er witzig ist, süffig, schnell zu konsumieren und doch viele «große» Fragen stellt: Was ist eigentlich eine Autobiographie? Was ist Wirklichkeit? Mathews behält immer die Oberhand in seinem ausgeklügelten Verwirrspiel, das von Kapitel zu Kapitel an Dichte gewinnt. Ernst und doch hintersinnig lächelnd blinzelt er uns Lesern zu. (Joachim Sartorius, Süddeutsche Zeitung)






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