Pressestimmen zu Jean Daive






Das Motto des Textes, das dramatisch, vielleicht auch nostalgisch zu lesen man eingeladen wird, steht gleich am Anfang von «W»: «Sagen und nicht wissen.» Steckt in diesem kleinen, lapidaren Satz nicht schon die ganze menschliche Tragödie? Daives Text bestätigt diesen Anfangssatz. Er weiß es nicht besser. Aber was ist denn dieses «es»? Wahrscheinlich der nie voll entwickelbare Bezug auf das, was Sprache im besten Fall nennen kann, ohne dass diese sicher sein kann, in diesem Nennen in einer stabilen Ordnung zu stehen. In diesem Sinn wäre «W» ein konsequenterer Versuch als zum Beispiel Hofmannsthals so genannter «Chandos-Brief», von diesem brüchigen Verhältnis von Sprache und Wirklichkeit als dem nie habhaft zu machenden Referenten nicht nur zu sprechen, sondern sich in dieser von Haus aus schwer angeschlagenen Intentionalität einzurichten.
(Dieter Wenk, textem.de)




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