Edna St. Vincent Millay




Geboren 1892 in Maine. Oberschule in Camden. Zog 1912 nationale Aufmerksamkeit auf sich mit dem Gedicht «Renascence». 1913 Barnard School und Vassar College. Theaterarbeit. 1917 erste Veröffentlichung. Lebte 1918 in Greenwich Village in Armut. Theaterauftritte. Schrieb für mehrere Magazine. 1921 Europareise. 1923 Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Erhielt den Pulitzerpreis für Poesie. Heiratete Eugen Jan Boissevain. 1924 Lesereisen. Ehrentitel Litt. D. (Doctor of Letters) vom Tufts College. Kaufte die Farm Steepletop in Austerlitz, N.Y., ihr Zuhause für den Rest ihres Lebens. Nahm 1927 an Protesten gegen die Hinrichtungen von Sacco und Vancetti teil. Wurde 1929 ins National Institute of Arts and Letters gewählt. 1932 erste Serie von acht Radiosendungen über ihre Gedichte. 1933 Litt.D. Titel von der University of Wisconsin und vom Russell Sage College. Arbeitete 1935 mit George Dillon an einer Baudelaire-Übersetzung. Erhielt 1937 die Ehrentitel L.H.D. (Doctor of Humane Letters) von der New York University und Litt.D. vom Colby College. Schrieb 1940 Propaganda. Wurde in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Zeichnete 1941 ihre Gedichte für RCA Victor auf. Erhielt 1943 die Ehrenauszeichnung der Poetry Society of America. 1944 Nervenzusammenbruch. 1949 Tod ihres Ehemannes in Boston. Stirbt 1950 an Herzversagen in Steepletop. Edna St. Vincent Millay war in den 1920er Jahren in den USA für ihre Lyrik und Theaterarbeit allgemein bekannt. Ab Mitte der 1930er Jahre begann die literarische Kritik, sie in die zweite Rehe zu stellen. Ihre outspokenness (Freimütigkeit), ihr dezidierter Verzicht auf Dunkelheit hatte wenig Chancen gegen surreale Modernismen. Nach ihrem Tod geriet sie in Vergessenheit. Diese Position wird revidiert. In Deutschland wurde ihre Lyrik von Eva Hesse und Heinz Ickstadt in den Band 4 der zweisprachigen Anthologie Englische und Amerikanische Dichtung, dtv 2000, aufgenommen. Beim Lyrik Kabinett in München erschien 2003, herausgegeben von Gerhard Schuster, der Band Die Entdeckung Amerikas. Rudolf Borchardt und Edna St. Vincent Millay, Gedichte, Übertragungen, Essays.





Veröffentlichungen:
- Renascence and Other Poems (1917); Gedichte (und Erzählungen unter dem Pseudonym Nancy Boyd) (1919); A Few Figs from Thistles (1920); Aria da Capo (1920); Two Slatterns and a King (1921); The Lamp and the Bell (1921); Second April (1921); The Harp-Weaver and Other Poems (1923); Distressing Dialogues (unter dem Pseudonym Nancy Boyd) (1924); Three Plays (1926); The Buck in the Snow (1928); The King’s Henchman (1926/27); Poems Selected for Young People (1929); Fatal Interview (1931); The Princess Marries the Page (1932); Wine from these Grapes (1934; Baudelaire: Flowers of Evil (mit George Dillon) (1936); Conversations at Midnight (1937); Huntsman, What Quarry? (19399; Make Bright the Arrows (1940); Collected Sonnets (1941); The Murder of Lidice (1942); Collected Lyrics (1943); Letters of Edna St. Vincent Millay (1952); Mine the Harvest (1954); Collected Poems (1956).

In deutscher Übersetzung:
- Love is not all, Urs Engeler Editor, Weil am Rhein/Basel 2008

Die «Sonnets from an Ungrafted Tree» stammen aus dem Band «The Harp Weaver and other Poems» von 1923. Der englische Text ist den «Collected Poems» entnommen, die Norma Millay Ellis, eine Schwester der Dichterin, zusammengestellt und 1956 bei Harper & Row, New York, publiziert hat. Eine deutsche Übersetzung erscheint hier (vermutlich) zum ersten Mal.


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