Archiv: Neuigkeiten rund um Bücher und Autoren







Anna Achmatowa: Enuma Elisch


Zu den besonderen Schätzen des Verlages gehören sich auch diejenigen Bücher in Übersetzung, die es nicht einmal in der Originalsprache als Buchveröffentlichungen gab, z.B. von Francis Ponge (das in ein paar wenigen Exemplaren wieder lieferbar ist!) oder von Gertrude Stein. Zu diesen Buchschätzen gehört auch der von Alexander Nitzberg herausgegebene und übersetzte "Traum im Traum" Enuma Elisch von Anna Achmatowa. Das Wiener Serapions Ensemble bringt es jetzt im April und Mai 2016 zum ersten Mal überhaupt auf die Bühne.

Anna Achmatowas Buch ist in einigen wenigen Exemplaren noch lieferbar.








Stefan Ripplinger: Vergebliche Kunst


Stefan Ripplinger setzt seine Reihe kleiner Bücher im Verlag Matthes & Seitz mit einem langen Essay über "Vergebliche Kunst" fort: "Die Figur des Künstlers, das Scheitern seines Projektes ist es, was uns besonders interessiert in einer Zeit, in der unsere Projekte uns alle ein wenig futil vorkommen, weil sie Hoffnung ins Hoffungslose investieren."

Stefan Ripplingers Essaysammlung Auch ist weiterhin lieferbar.








Elke Erb: Gedichte und Kommentare


Im Verlag des Poetenladen ist ein von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt und Ralph Lindner herausgegebener Band mit Gedichten von Elke Erb aufgelegt worden, die zuvor in Sonanz und den als roughbooks veröffentlichten und vergriffenen Bänden Meins, Das Hündle kam weiter auf drein und Sonnenklar erschienen sind, in dieser Neuausgabe erweitert mit Kommentaren, die Elke Erb als Erläuterungen für eine Übersetzung ins Slowenische verfasst hatte.

Von Elke Erb weiterhin lieferbar sind die Bücher Mensch sein, nicht, Sachverstand, Gänsesommer, die crux und in wenigen Exemplaren auch noch Sonanz.







Christian Filips: Der Scheiße-Engel


Ich freu mich für Christian und nicht minder für Carolin, die ich vor ein paar Jahren für den open mike aus den Zusendungen herausgelesen hatte:

"Für den Clemens Brentano Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg sind in diesem Jahr vier Lyrikerinnen und Lyriker mit ihren jüngsten Veröffentlichungen nominiert: Neben der in Ladenburg lebenden Autorin Carolin Callies mit ihrem Debütband 'fünf sinne & nur ein besteckkasten' (Schöffling & Co., 2015), dem Berliner Dichter Christian Filips mit seiner Publikation 'Der Scheiße-Engel' (Verlag Peter Engstler, 2015), dem in Dresden gebürtigen und in Zürich lebenden Autor Thilo Krause mit 'Um die Dinge ganz zu lassen' (poetenladen, 2015) ist auch die die Berlinerin Nadja Küchenmeister mit 'Unter dem Wacholder' (Schöffling & Co., 2015) auf der Shortlist vertreten.
Seit 1993 wird der mit 10.000 Euro dotierte Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg jährlich im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben. Der Preis ist deutschlandweit einmalig, da die Jury sowohl mit professionellen Literaturkritikerinnen und -kritikern als auch mit Studierenden des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg besetzt ist.
Die Bekanntgabe der Preisträgerin oder des Preisträgers wird nach der Jurysitzung am 11. März 2016 erfolgen. Die feierliche Preisverleihung im Programm der UNESCO City of Literature Heidelberg findet im Juni statt."


Christian Filips Pasolini-Übersetzung Dunkler Enthusiasmo ist fast vergriffen, aber noch habe ich ein paar wenige Exemplare, am Besten gleich jetzt bestellen. Sein Gedichtband "Heiße Fusionen", der die neue Reihe der roughbooks 2010 eröffnet hat, ist bereits vergriffen. Die roughbooks erscheinen seither mit Christian als Co-Verleger.






Martin Zingg: Selbstanzeige



Auf Viceversa Literatur hat Daniel Rothenbühler eine ausserordentlich kenntnisreiche und schöne Besprechung über Selbstanzeige von Martin Zingg geschrieben: "Martin Zingg gehört zu den besten Kennern der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts und der jüngeren Gegenwart. Er beobachtet und begleitet das literarische Schaffen im deutschen (und französischen) Sprachraum seit vierzig Jahren als Lektor, Herausgeber, Rezensent, Moderator und Veranstalter und hat während fast einem Vierteljahrhundert zusammen mit Ruedi Bussmann in der Zeitschrift Drehpunkt manch neue Stimme entdeckt und bekannt gemacht. Einen mit allen literarischen Wassern gewaschenen Autor hat der Verleger Urs Engeler da also veröffentlicht. Und dessen 25 Prosastücke verheimlichen nicht, welche Autorinnen und Autoren des 20. Jahrhunderts ihr Autor zu seinen Ahnen zählt: das geht von Franz Kafka und Robert Walser über Günter Eich und Wolfgang Hildesheimer bis zu Ilse Aichinger.
Zingg ahmt diese Vorbilder nicht nach, er spielt souverän mit ihnen. So gleich im ersten grösseren Prosastück 'Elf Väter', einer Kontrafaktur zu Franz Kafkas 'Elf Söhne'. Das Ich, das sich in allen weiteren Texten des Bändchens zu Wort meldet, beginnt seine 'Selbstanzeige' hier, indem es auf seine 'Väter' ausweicht und diese charakterisiert. Wenn es zum Beispiel vom ersten sagt, alles in seinem Leben sei Entwurf, oder vom fünften, dass er sich nicht festlegen wolle, den neunten als Zögernden bezeichnet und den zehnten als Schummler, der immer mehreres zur gleichen Zeit meinen möchte, dann hat man im Fortgang der Lektüre das Gefühl, dieser erste Text gebe wie ein Inhaltsverzeichnis des Weiteren preis. 'Ich', sagt das Ich der 'Elf Väter' zum Schluss denn auch, 'wäre, wenn ich mich suchte, überall dort, wo der eine Vater noch nicht aufhört und die zehn anderen schon begonnen haben.'
Aber eben: Das Ich dieser Texte ist nicht mehr - wie noch viele Ichs in der Literatur des 20. Jahrhunderts - auf der Suche nach sich selbst, es hat sich zu seinem Leidwesen immer schon irgendwie gefunden und fragt in 'Begegnung': 'Wer kann sich schon wehren gegen sich selbst.' Obwohl es also der Selbstfindung nicht entgehen kann, zielen die kühnen Kapriolen seiner Sätze immer wieder darauf, sie zu unterlaufen. Die Selbstanzeige dient ihm - wie dem Steuersünder im Strafrecht - vor allem dazu, möglichst wenig belangt zu werden."







Rosmarie Waldrop: Ins Abstrakte treiben



Die Edition Korrespondenzen in Wien wendet sich immer mehr dem Westen zu: Ins Abstrakte treiben heisst der Band mit Gedichten von Rosmarie Waldrop, den Elfriede Czurda und Geoff Howes übersetzt haben.




Noch immer lieferbar:
Ein Schlüssel zur Sprache Amerikas / A Key Into The Language of America,
übersetzt von Elke Erb und Marianne Frisch.


Im Frühjahr 2015 sind ausserdem die Hölderlin-Hybride erschienen,
aus dem Amerikanischen übersetzt und herausgegeben von Thomas Schestag, roughbooks, Solothurn 2015