Editorial vom 12. Februar 2001

Zuger Übersetzer-Stipendium 2001



Der Verein Dialog-Werkstatt Zug (Schweiz) verleiht das dritte Zuger Übersetzer-Stipendium 2001 im Betrag von SFr. 40 000.- dem Übersetzer-Team Donatella Capaldi (Rom), Maria Fehringer (Wien), Ludwig Paulmichl (Wien), Peter Waterhouse (Wien).
Die vier Übersetzerinnen und Übersetzer übertragen das lyrische und prosaische Werk von Andrea Zanzotto (*1924) unter dem Arbeitstitel «Beltá / Pracht» für die Verlage Urs Engeler Editor (Basel/Weil am Rhein) und Folio Verlag (Wien/Bozen). Die Ausgabe soll acht Bände umfassen und zwischen 2001 und 2005 erscheinen.

Andreas Zanzotto gehört einerseits zu den grossen Gestalten der italienischen Literatur und wird als Lyriker stets in der Tradition von Eugenio Montale und Giuseppe Ungaretti gesehen. Anderseits ist er nur zu verstehen von seiner Herkunft her: Er entstammt dem Veneto, und sein lyrisches Werk verdankt vieles dem venetischen Dialekt. Die Verwurzelung sowohl in der engsten regionalen Heimat als auch in der grossen Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts, das Versinken im Vorlogischen und Kindlichen, aber auch die Beschäftigung mit Psychoanalyse und Philosophie prägen sein Werk.

Der Verein Dialog-Werkstatt Zug besteht seit 1996. Er fördert die Kultur der literarischen Übersetzung mit dem Zuger Übersetzer-Stipendium und mannigfachen kulturellen Veranstaltungen in Zug. Bisherige Preisträgerinnen waren 1997 Gabriele Leupold (Andrej Belyj, Petersburg) und 1999 Melanie Walz (John Cowper Powys, Der Strand von Weymouth).

Der Vorstand des Vereins Dialog-Werkstatt Zug verleiht das Zuger Übersetzer-Stipendium gemäss den Vorschlägen einer Fach-Jury. Dieser gehören zur Zeit an Christoph Balmer, Zug, Erika Benz-Steffen, Zürich, Andreas Grosz, Zug, Dr. Luzius Keller, Zürich, Christa Kamm, Zug, Dr. Ilma Rakusa, Zürich, Dr. Jürg Scheuzger, Zug, Dr. Fritz Senn, Zürich. Die Mitglieder der Jury waren einstimmig der Meinung, Donatella Capaldi, Maria Fehringer, Ludwig Paulmichl und Peter Waterhouse, vier hochangesehene Übersetzer/innen und Menschen der Arbeit mit Literatur, hätten sich mit einem durch die Qualität der Übersetzung und des literarischen Anspruchs hervorragenden Projekt beworben.

Die Preisverleihung findet am 24. Juni 2001 in Zug (Schweiz) statt.

Laudatio zum Zuger Übersetzerstipendium 2001 von Paul Jandl


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