Was legst du in meinen Korb?





Unter Berücksichtigung: des langen Korbes in Brugg, Schummertechnik, Bleistift auf Papiere, des Malers Beda Büchi, und der Frage: Wo bist du in meinen Landschaften? Unter Berücksichtigung der der Hauptfrage immanenten Nebenfragen: Was macht die Sphinx in Pontresina? Wozu gibt die Sprache dem Leben den Korb?

Die Sphinx von Pontresina antwortet:

Die Antwort liegt schon im Körbchen, wie Moses. Es ist eine kannibalische Frage, lieber Beda, sie fragt nach dem anderen in der eigenen Aneignung, im hingeschummerten Bild. Stop. In dem der Welt abgekupferten Stroh. Stop. Diese Aneignung, das lange hingeschummerte Bild, kann eine Form der Genauigkeit sein, der Zärtlichkeit, der Widmung - und der Befragung. Wie die Widmung ist die Aneignung ihrem Wesen nach nicht bescheiden, tut auch nicht so, kann es, wenn sie dem Bewidmeten gerecht werden will, nicht sein, und selbstverständlich scheint der Bewidmete im Bewidmenden enthalten und aufgehoben, in die Aufgehobenheit ausgesetzt, sollte er verloren gehen.

Husch husch, ab ins Körbchen. Die russische Mutter, die verschlingt, indem sie füttert, bis keine leere Stelle ist im Bauch des Kindes, die von der Mutter nicht sanft stellvertreten ist. Stop. Liegt das wirklich im Korb?

Wessen Kopfes Innenbild birgt dieser Korb?

Wem hier der Korb so gehört wie die Landschaft, der hat Korb wie Landschaft an sich gebracht, in die eigene Wüste genommen. Stop. Und aus sich herausgeschält - die Eigentumsverhältnisse verschieben sich, mögen sich verschieben - und wünscht nun einen anderen darin geborgen, im Entnommenen aufbewahrt, der darüber Auskunft geben kann, wie er enthalten ist im Korb.

Die Betrachtung der Frage schliesst die Betrachtung der Wut bei Betrachtung der Frage ein. Wut, der per Korb mit Dämpfung begegnet wird, was die Wut erst richtig in die Wut treibt, und, weil die Wut auch Dämpfung sucht, aus sich heraus, in ein schaukelndes Körbchen. Der Korb ist der Ort der Ambivalenz. Der Korb ist der Ort der Rettung vor ihr, der Sehnsucht nach ihr, des Ausbruchs aus ihr.

Bei Betrachtung des Korbes vor Ort, an der langen Wand in Brugg, zeigt sich dieser aus einer riesenschlangenlangen Nabelschnur geflochten in 20 Blättern mit Anmutung von Gehirn, Papier, Bleistift, geschummert. Wer hier vor der Wand steht, steht in seinem Kopf vor dem Korb, in dem er liegt, die Innenwände Nabelschnur, und schlüg er die Hände über seinem schwer okkupierten Kopfe, ob soviel platzender Bedeutung der Zeichnung, es wäre nichts, nichts wär los unter der Schädeldecke. Jetzt sollte der Eindruck von Gefangenschaft, Regression, Tod und Geburt, von Verhängnis, Erfüllung alter dramatischer Menschheitsgeschichten, Leibes- und Liebesweisen entstehen.

Immer noch lägen die Hände das Schutzdach bildend auf dem Betrachterkopf. Jetzt sollte die Spannung Lösung wollen, die Reizung unerträglich sein, was aber ist, ist nichts, auch nicht die Frage. Die Frage tarnt einen Satz. Vielleicht auch der Korb. Die Frage ist der Satz: «Lass mich los.» Sonst nichts. Freiheit wär ein viel zu dickes Wort. Sie wär ein Korb. Es ist einfach nichts, was im Korb liegt, es soll auch nichts sein. Es ist gut.