Wenn ich in der Landschaft liege und mir das wie Sex vorkommt, wer bin ich?




Die Sphinx von Pontresina antwortet:

Vielleicht ein See? Ein Liegestuhl? Eine Anemone? Etwas, was auf Wind reagiert? Was Fragen stellt? Was nicht immer in der Landschaft liegt und dies manchmal wie etwas empfindet, was ein Mensch oder Tier mit sich selbst oder anderen hat und Sex nennt? Das Tier scheidet aus, weil es nicht fragt, nicht mit Sätzen. Ausserdem ist Sex für Tiere grundsätzlich meist funktional.

Sie sind ein Mensch und Sie sind durcheinander. Sie fragen sich, wer Sie sind, aus welchem Stoff Sie gemacht sind, dass Sie das mit der Landschaft haben, wenn Sie in ihr liegen.

Sie sind nicht Rumpelstilzchen, was ein Märchenwesen ist, kein Mensch, aber ähnlich, denn das Zerreissen mitten entzwei im Wald ist wie Sex, aber missglückter. Missglückter Sex ist bestenfalls Sex, bei dem es die Menschen zerreisst, aus Angst, oder nicht mal zerreisst, und trotzdem ist Angst. Mit der Landschaft kann Sex nicht missglücken. Die Angst, sich mit der Landschaft zu mischen, halb Wiese, halb Mensch vom Sex zurückzukehren, ist unwahrscheinlich.

Die Landschaft ist dem Menschen zwar ähnlich, aber auch fremd. Menschen sind Menschen oft fremd, aber ähnlich. Je ähnlicher sie sind, je grösser die Angst, je schlechter der Sex in dieser Hinsicht. Wenn sie ganz unähnlich sind, könnten sie sich gegenseitig wie Landschaft nehmen, was nicht klappt, denn sie sind sich doch ähnlicher, als Menschen, als dass sie sich fremd sind, als Landschaft und Mensch.

Es ist vertrackt. Wenn ein Mensch in der Landschaft liegt und dies ihm wie Sex vorkommt, ist es glücklicher Sex. Wenn es dem Menschen in der Landschaft zu liegen wie Liebe vorkäme, fragte er nicht, wer er ist. Es wäre ungewöhnlich gesagt, aber klar. Es gibt unendlich viele Arten von Lieben. Es gibt auch viele Arten von Sex, aber Sex mit der Landschaft? Sex mit einem Baum, gut, mit einem Astloch, mit einem Ast, etwas einseitig, aber gut.

Weil der Mensch fragt, liegt er nicht in der Landschaft und hat Sex mit sich selbst. Auch nicht mit einem anderen Mensch. Auch träumt er nichts anderes, als was hier passiert, oder von anderen, weil er in der Landschaft liegt und dies das ist, was wie Sex ist, weshalb er sich fragt, wer er ist, was, finde ich, menschlich ist.